von Felix Mitterer
Österreichischer Bühnenverlag Kaiser & Co
TAM - Produktion 2013
Der Tod hat ein Ehepaar nur vorübergehend geschieden. Denn die scheinbar idyllische, kleinhäuslerische Einsamkeit der alten Rosa wird durch den Wiedergänger Zach in ein Horrorszenarium verwandelt.
Die gepeinigte Witwe begegnet dem gehassten Ehemann wieder, und die Ehehölle, von der sie glaubte, dass sie mit dem Feuertod des gewalttätigen und trunksüchtigen Gatten ein erlösendes Ende gefunden habe, entflammt erneut. Grässlich entstellt, verfolgt Zach die dem Wahnsinn nahe Rosa.
Sie wehrt sich voller Ekel gegen die Heimsuchung, doch der Alptraum bleibt grauenhaft präsent.
In der Unausweichlichkeit der Situation entstehen schonungslose und hasserfüllte Gespräche zwischen den einstigen Eheleuten.
Sie reflektieren ein hartes und schicksalhaftes Leben voller Brutalität und Unglück. Eine verlorene Jugend, Kindestod, Armut, Krieg und eine trostlose, lieblose Ehe mit dem vergewaltigenden, asozialen, selbst vom Leben stiefmütterlich behandelten und missbrauchten Zach sind die Stationen dieser bemitleidenswerten Frauenexistenz. Doch am Ende stehen Verzeihen und Erlösung von den Qualen der begangenen Schuld. Rosa reicht Zach ihre Hand und erlöst den Untoten aus seiner geisterhaften, ewigen Verdammnis.
Mein Ungeheuer" ist eine erschütternde Lebensbilanz, ein einnehmender Dialog, der nur vordergründig mit den Mitteln des Genres der Geistererzählung arbeitet:
Dieses Stück ist der Lebensalptraum einer alten Frau zwischen trauriger Erinnerung, Visionen der Einsamkeit und traumatischer, nicht enden wollender Angst, und es ist ein stückweit die Geschichte einer Generation, deren Entbehrungen heute schon fast vergessen sind.
Ein sehr persönlicher Theatertext von Felix Mitterer, mit dem er eigene Kindheitserinnerungen mittels skurrilem Humor und drastischen Bildern verarbeitet.
Mit Elisabeth Datler als Rosa
und Walter Weber als Zach
Volksmusikeinspielungen am Akkordeon: Franz Wieczorek
Kostüme/Ausstattung: Adele Schaden
Technik: Gottfried Eggenhofer
Regie: Ewald Polacek
Diese Produktion wird unterstützt von:
Familie GUDENUS |
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