Stück - Beschreibungen
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"Abendwind"
Schauspiel von Gabriel Barylli
Deutscher Theaterverlag

Zum Stück: Der Architekt Martin Sterneck lebt seit dem Tod seiner geliebten Frau zurückgezogen in einer großen, alten Villa. Seine Freunde sind nach einer Einladung einfach bei ihm geblieben. Vor fünf Jahren ist er vollkommen verstummt. So kommt es, dass sechs ältere Menschen, die einander sehr vertraut werden, eine neue Lebensform miteinander gefunden haben, sie haben den Rückzug gewählt. Abseits vom Trubel der Welt gestalten sie ihr Dasein ohne Radio, Fernsehen, Zeitungen, Telefon oder Computer im Jahr 2031. dafür verstehen sie den Regen, die Bäume und vor allem die Blumen. Stefan Kowalsky, der vor Jahrzehnten seine Schauspielkarriere mitten in einer „Othello“ Aufführung beendete, da er sich durch das Husten des Publikums gestört fühlte, ist mit seiner Frau Christine eingezogen. Ihr Verhältnis zueinander ist auch im hohen Alter noch von unausgesprochenen Spannungen bestimmt, wenngleich sie einander zwei Mal geheiratet haben. Die Kowalskys wollen gemeinsam mit Linda Rosenbaum, Peter Steiner und Barbara Wenger, die den Haushalt organisiert, für Martin ein Geburtstagsfest vorbereiten. Barbara hat zur Unterstützung der Bewohner dieser eigenwilligen „Senioren-WG“ die junge Haushaltshilfe Susanne engagiert. Peter ist sehr angetan von Susanne, wie eigentlich von jeder Frau und beginnt sofort wieder eine aufrechte Haltung anzunehmen. Kein Wunder, dass auch Christine und Barbara wieder vom aufrechten Gang und jungen Gärtnern träumen. Susanne jedoch fühlt sich zu Martin hingezogen, und das Beziehungskarussell dreht sich. So erleben die Freunde gemeinsam an ihrem Lebensabend alltägliche, fröhliche, traurige und erstaunliche Stunden. Eines darf schon verraten werden, die Geburtstagsüberraschung gelingt – jedoch anders, als es die Zuseher vielleicht erwarten mögen…
Uraufführung: 1993 im AKADEMIETHEATER WIEN

Zum Autor: Gabriel Barylli, Jahrgang 1957, ist einer der erfolgreichsten Autoren, Regisseure und Schauspieler der Gegenwart. Die Stücke seiner Trilogie „Butterbrot“, „Honigmond“ (aufgeführt im TAM 2004) und „Abendwind“ zählen zu den meistgespielten im deutschen Sprachraum. Die Fähigkeit, pointierte Dialoge zu schreiben, typisch männliche und weibliche Interaktionen zu charakterisieren und mit satirischem Humor Schwächen und Stärken unseres Gesellschaftsbildes darzustellen, beherrscht Gabriel Barylli virtuos. „Beziehungsgeschichten sind mein Lebensthema, weil ich der Meinung bin, dass sich alles davon ableiten lässt: das Glück, das wir in einer Beziehung erleben, aber auch das Scheitern färben auf unseren Alltag, den Beruf, unsere Gesundheit – und in Summe auf unsere Gesellschaft ab“, ist Gabriel Barylli überzeugt.

Besetzung:
Linda Rosenbaum - Eveline Winter
Christine Kowalski - Ulrike Hassler
Barbara Wenger - Helga Reiter
Martin Sterneck - Willi Kainz
Peter Steiner - Johann Kargl
Stefan Kowalski - Walter Weber
Susanne - Juliane Schaden

Kostüme/Ausstattung: Adele Schaden
Technik: Viktoria Kutil
Regie: Ewald Polacek

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