von Felix Mitterer
Zum 70. Geburtstag Alles Gute!
Theaterverlag Kaiser&Co KG
TAM-Produktion 2017/2018
Zum Inhalt:
Nach einer Fraktur des Hüftgelenks wird ein alter Mann in ein Pflegeheim eingewiesen. Er wehrt sich gegen die gefühlskalte Versorgungs- und Entsorgungsmaschinerie einer modernen Verwahrungs- und Sterbeanstalt. Erinnerungen an das Kriegsgefangenenlager in Sibirien werden bei ihm wach. Der Aufenthalt im Altersheim kommt einer zweiten Deportation gleich. Die Widerspenstigkeit des Alten wird vom Pflegepersonal als Altersstarrsinn ausgelegt, der unbequeme Patient wird systematisch zum Pflegefall degradiert. In seiner Einsamkeit und zunehmenden geistigen Verwirrung verhallen seine Bitten um Verständnis und Hilfe ungehört. Er sehnt sich nach den Zeiten mit seiner Frau und seinem Hund zurück. Doch seine Familie will den lästigen Choleriker nicht nach Hause zurückholen.
5 Akte zeigen den zunehmenden körperlichen Verfall des Mannes bis zu seinen letzten Worten: „Agnes, meine liebe Frau, komm an meine Seite, Hund, leg dich mir zu Füßen, nicht mehr lange, dann werden wir zusammen am Flussufer sein und laufen und laufen.“
Felix Mitterer wurde am 6. Februar 1948 in Achenkirch/Tirol geboren. 1970 wurde als erste literarische Veröffentlichung im ORF-Hörfunk „Kein Platz für Idioten“ gesendet; es folgten Erzählungen, Hörspiele, Mundarttexte und Kindergeschichten. Felix Mitterer wurde mit renommierten österreichischen und ausländischen Preisen ausgezeichnet und lebt als freischaffender Autor in Niederösterreich.
Im TAM wurden bisher der Einakter-Zyklus „Besuchszeit“ und „Mein Ungeheuer“ aufgeführt.
Den Monolog „Sibirien“ verfasste Mitterer 1989 in Innsbruck, inspiriert von dem Schauspieler Siegmar Bergelt, dem das Stück auch gewidmet ist. Das Werk, eine sensible Fürsprache für ein würdevolles Altern und Sterben, ist in einem stilisierten Dialekt in freien Rhythmen verfasst.
Es spielt: Walter Weber
Ausstattung: Adele Schaden
Technik: Viktoria Kutil
Regie: Ewald Polacek |
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