Auf Grund des 20 Jahr-Jubiläums wurde die Außenansicht unserer Theatergebäude festlich herausgeputzt.
Wer vom Hauptplatz kommend, die Wiener Straße entlang geht, kann sich an 2 wunderschön restaurierten, historischen Fassaden erfreuen, dem TAM-Theater an der Mauer auf Nummer 9 und dem TAM-Vereinshaus auf Nummer 11. Doch wie war das damals vor 20 Jahren?
Ein altes Nebengebäude im Hof des Hauses Wiener Straße 9, das direkt an die Stadtmauer von Waidhofen angebaut war, wurde 1994/95 von mir mit Hilfe lieber Freunde – und mit Bankkrediten finanziert - umgebaut. Das im Inneren verfallene Gebäude mit eingebrochenen Zwischendecken, mit Schutt, Stroh und altem Gerümpel wurde vollständig ausgeräumt. Nicht weniger als 67 Tonnen Schutt landeten auf der Deponie. In diese leere Hülle plante der Kärntner Architekt DI Wolfgang Gärtner mit großem Einfühlungsvermögen und Geschick ein Kleintheater mit Nebenräumen. Wegen der beengten Platzverhältnisse wurde der Stiegenaufgang ins Theater durch eine duftige Glas-Stahlkonstruktion geplant, die gleichzeitig einen interessanten Kontrast zum Altensemble bietet.
Neben dem durch die Deckenkonstruktion akustisch ausgezeichneten Theatersaal wurden die notwendigen Nebenräume wie Garderobe, Aufenthaltsraum, ja sogar ein Gästezimmer für auswärtige Künstler geschaffen. Die Bauausführung oblag dabei ausschließlich ortsansässigen Firmen, die großartige Arbeit leisteten.
Ab Herbst 1995 begann die Belebung des TAM durch die 1. Theaterwerkstatt im TAM sowie Proben und Aufführungen meiner damaligen Theatergruppe „TUT“ und der „BÜSPIS“, einem Ensemble, das aus Schülerinnen und Schülern des Bundesgymnasiums Waidhofen bestand.
Und dann ging es so richtig los: Eine 2. und 3. Theaterwerkstatt und eine Kindertheaterwerkstatt folgten und damit Aufführungen eigener Ensembles und Gastspiele.
Wohin mit der immer reichhaltiger werdenden Ausstattung und den Kostümen? Wo proben?
Da ergriff der 2001 gegründete Verein für Theater und Theaterpädagogik –alleine war die wachsende Menge von Arbeit und finanziellem Aufwand nicht mehr zu schaffen – vor allem auf Initiative des Obmanns MR Dr. Walter Weber die Gelegenheit, das Nebenhaus zu erwerben. Viele Ensemblemitglieder beteiligten sich nach Kräften an der systematischen Restaurierung dieses Gebäudes, und auch die ortsansässigen Firmen kamen uns stets großzügig entgegen.
Ein Theaterfundus – vorbildlich gestaltet von Adele Schaden,
die auch die Geschäftsführung des Theaters übernahm – mit entsprechender Werkstatt sowie Proben- und Seminarräume ermöglichten den ständig wachsenden Theaterbetrieb.
Wir freuen uns über unser Jubiläum und 2 wunderschöne Häuser und wollen dafür sorgen, dass sie mit künstlerischem und theaterpädagogischem Leben erfüllt bleiben!
Ewald Polacek, TAM-Prinzipal |
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