Schlager und Kabarettlieder aus dem Wien der 20ger, Paris der 30ger und Mexico-City der 40ger Jahre mit Alice Waginger und Hans-Jörg Gaugelhofer (Ensemble oper@tee)
Der 1894 in Mödling bei Wien geborene jüdische Komponist Egon Neumann war im Wien der 1920ger und 30ger Jahre ein Mitbegründer und wichtiger Vertreter des damals neu aufkeimenden Genres „Revueoperette“ und des „Kabarettliedes“. Zusammen mit Karl Farkas und Fritz Grünbaum produzierte und dirigierte er ab 1924 im Wiener Stadttheater vom Publikum bejubelte, phantastische Gesamtkunstwerke, in denen Musik, Gesang, Tanz, Schauspiel und Humor, Kulisse und Ausstattung gleichen Stellenwert hatten. 1933 verließ er Österreich, 1938 floh er vermutlich über Frankreich nach Mexiko, wo er bis 1946 als Pianist und musikalischer Leiter im Heinrich-Heine-Club tätig war und Mitglied der ARAM (Acción Republikana Austriaca de Méxiko), einer unabhängigen, politischen Vereinigung von Auslandsösterreichern. 1948 beging er im mexikanischen Exil Suizid.
Das österreichische Liedduo und Künstlerpaar Alice Waginger (Gesang) und Hans-Jörg Gaugelhofer (Klavier) stolperte bei Recherchen über dessen Revue „Die Reise zum Mittelpunkt“ (Text: Fritz Grünbaum) und war sofort fasziniert von der hohen musikalischen Qualität der Lieder, dem Unterhaltungswert der Texte und von der Person Neumanns, dessen große Operettenrevuen und seine unzähligen, viel gespielten (laut RAWAG-Programmen so gut wie täglich im Radio) Schlager das neue, emanzipierte und befreite Lebensgefühl der 1920 Jahre widerspiegelten.
Sie sind somit zur Erkenntnis gekommen, dass sich hinter Egon Neumann ein zu Unrecht vergessener, österreichischer Komponist verbirgt, dessen Lebensgeschichte erzählenswert und historisch interessant ist und dessen Operetten und Lieder auch heute noch begeistern können.
Eintritt: Euro 24.-
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